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Warum nutzt die Stadt nicht eigene Räumlichkeiten für die Beratung von Flüchtlingen?

Nachdem wir von Ehrenamtlichen gehört hatten, dass die Stadt den Nachbarschaftstreff in der Stettiner Straße aufgegeben will und der Sozialarbeiter seine zwei Sprechstunden pro Woche künftig in Räumlichkeiten der Ecclesia-Christengemeinde abhält, haben wir uns mit einer Anfrage an die Verwaltung gewandt. Denn zum einen halten wir eine konfessionelle Neutralität dort nicht für gegeben, zum anderen verfügt die Stadt im Stadtteil über eigene Räumlichkeiten. Unsere Frage lautete deshalb: "Warum kann die Stadt für diese zwei Sprechstunden nicht eigene Räumlichkeiten im Stadtteilbüro MITTEN¬DRIN nutzen oder diese zum Beispiel bei der konfessionell neutralen AWO, Heese 18, durchführen?"

Die Antwort geht zwar auf den Hintergrund unserer Frage ein, beantwortet die Frage selbst aber nicht. Man/frau muss sich schon fragen, warum man sich im Rathaus nicht in der Lage sieht, eine einfach Frage einfach mal zu beantworten.

Hier die Antwort im Wortlaut:

"Derzeit findet sowohl im Nachbarschaftstreff in der Stettiner Straße als auch in der Ecclesia-Christengemeinde in der Königsberger Straße eine Beratung durch einen Sozialarbeiter der Zentralen Anlaufstelle statt. Die Zahl der Beratungen sowie die allgemeine Frequentierung des Nachbarschaftstreffs war zuletzt stark rückläufig, sodass seitens der Stadt Celle eine Aufrechterhaltung in den bisherigen Räumlichkeiten als nicht sinnvoll angesehen wird. Das Angebot (an Beratung) folgt hier dem Ort der Nachfrage. Grund hierfür ist vor allem die voranschreitende Integration der im Stadtgebiet lebenden geflüchteten Menschen. Zukünftig ist daher die vollständige Verlegung des Beratungsangebots in die nahegelegenen Räumlichkeiten der Ecclesia-Christengemeinde vorgesehen.
Die Verlegung ist aktuell noch nicht erfolgt, soll aber zeitnah umgesetzt werden.
Seitens der Stadt Celle bestehen hiergegen weiterhin keine Bedenken. Die Angebote der Gemeinde (z. B. Kaffee-Nachmittag, Sprachunterricht und Kinderbetreuung) werden vor Ort bereits durch eine Vielzahl der geflüchteten Menschen, insbesondere auch aus anderen Glaubensrichtungen, angenommen. Zudem zeigen die Erfahrungen mit anderen Angeboten im Stadtgebiet, dass die Nutzung der Räumlichkeiten von Kirchengemeinden keine Barriere für die Geflüchteten darstellt. Die Beratung erfolgt zudem weiterhin absolut konfessionsoffen und in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Ort, wird jedoch (siehe oben) nur noch sehr begrenzt eingefordert."