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Antrag # 5/2012

Die Verwaltung prüft, ob es möglich ist, zum 100. Geburtstag von Fritz Grasshoff vom 9. Dezember 2013 an eine Ausstellung seinem Leben und Werk in der unteren Etage des Bomann-Museums zu realisieren. Eingerahmt werden könnte die große Grasshoff-Ausstellung von zwei anderen Künstlern, die im Jahr 2014 100 Jahre alt geworden wären – und einen tiefen lebensbiografischen Bezug zu Stadt und Landkreis haben, nämlich der Schriftsteller Arno Schmidt (18.01.1914) und der Lyriker Helmuth Soik (12.7.1911 oder 1914). Die Ausstellung könnte entlang der jeweiligen Werke auch einen Querschnitt über das gesellschaftliche Leben in Stadt und Land zwischen 1945 und 1970 geben.

Die Verwaltung prüft, ob für ein solches Ausstellungsprojekt grundsätzlich eine Kofinanzierung durch das Land Niedersachsen, durch den Lüneburger Landschaftsverband oder die Arno-Schmidt-Stiftung in Frage kommen.

Begründung:

Der in Quedlinburg geborene Maler und Schriftsteller Fritz Grasshoff lebte zwischen 1946 und 1967 in Celle. Er war in den 1960er/1970er Jahren als Chanson- und Schlagertexter überaus erfolgreich („Nimm mich mit Kapitän ...“) wie auch auf gesellschaftskritischer Ebene in das Liedermacherumfeld der 1968er eingebunden. Sein später Roman „Der blaue Heinrich“ spielt in Celle; in seinem malerischen Werk finden sich häufig Celler Motive. Dass dieser Künstler seine vielleicht wichtigste Schaffensphase in Celle verbrachte, ist selbst vor Ort nicht hinreichend bekannt. Durch die Vielfalt seines Werks, insbesondere Malerei und Vertonungen seiner Texte, ließe sich eine attraktive Ausstellung gestalten.

Unter Umständen erscheint es sinnvoll, Grasshoff durch Schmidt und Soik „einzurahmen“, weil Schmidt – wegen seiner Bedeutung für die deutsche Literatur – herausragt, und auf der anderen Seite der Lyriker Helmuth Soik weitgehend unbeachtet blieb. Er verbrachte sein Leben ab 1945 in Celle und hat in seinem Werk gelegentliche Bezüge auf die Stadt.

Oliver Müller, BSG     Behiye Uca, DIE LINKE

08.03.2012: Beschlussvorschlag der Verwaltung (BV 56/2012)

Prüfung einer möglichen Realisierung der Grasshoff-Ausstellung 2013/2014 im
Bomann Museum (Antrag Nr. 5/2012 der Fraktion Die Linke.BSG )

Beratungsfolge:
Ö 08.03.2012 Kulturausschuss
N 20.03.2012 Verwaltungsausschuss

Sachverhalt:
Dieser Antrag ist – zumindest in Teilen – bereits in der Umsetzung begriffen.
Das Bomann-Museum plant bereits eine größere Ausstellung zum 100. Geburtstag von Fritz
Grasshoff. Sie wird nach derzeitiger Planung Dez. 2013 – Ostern 2014 im UG des
Erweiterungsbaus gezeigt werden, um anschließend nach Quedlinburg ausgeliehen zu
werden.
Für 2014 ist von Seiten der Arno-Schmidt-Stiftung eine Jubiläumsausstellung geplant, deren
1. Station das Bomann-Museum sein wird.
Beide Ausstellungen werden aus dem Etat des Bomann-Museums finanziert, so dass
städtische Haushaltsmittel nicht erforderlich sind.
Der Lyriker Helmut Soik kann in diesem Zusammenhang hauptsächlich aus personellen und
zeitlichen Gründen keine Berücksichtigung finden. Die Verwaltung wird überlegen, ob eine
Würdigung seines Werkes an anderer Stelle möglich wäre.

Beschlussvorschlag:
Die Ausschussmitglieder empfehlen dem Verwaltungsausschuss, den o.a. Antrag
abzulehnen, da er durch die ohnehin bestehenden Planungen weitgehend obsolet geworden
ist.
(Dr. Susanne Schmitt)
1. Stadträtin