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Celle muss nicht Hochburg bleiben

Im November 2011 stellte die Fraktion Die Linke/BSG einen Antrag, der darauf abzielte, Maßnahmen zu entwickeln, mit denen dem Fahrraddiebstahl im öffentlichen Raum effektiver begegnet werden kann. Hintergrund war eine Kriminalitätserhebung des Verbraucherportals "geld.de", wonach Celle zu den Hochburgen des Fahrraddiebstahls gehört und im Jahr 2010 die Statistik der Mittelstädte anführte. Jetzt endlich wird dieser Antrag im Ausschuss für Straßenbau und Verkehr behandelt. Die Verwaltung bestätigt leider das Ergebnis der Kriminalitätserhebung und kommt zu dem Schluss, dass "qualitativ anspruchsvolle Fahrradabstellanlagen (bewacht und unbewacht/inklusive Hinweistafeln usw.) erheblich zur Reduzierung der Fahrraddiebstähle beitragen" würden. Und immerhin: Für die nächsten Haushaltsberatungen soll ein entsprechendes Konzept vorgelegt werden.

Behiye Uca (Die Linke) dazu: "Es ist absolut erforderlich, die Zahl der Fahrraddiebstähle deutlich zu senken. Denn es ist klar: Wer die Nutzung und den Umstieg aufs Fahrrad fördern will, kann dies nur erfolgreich tun, wenn die Räder nicht permanent gestohlen werden." Die Fraktion Die Linke/BSG setzt sich deshalb weiterhin dafür ein, ...

dass die Sicherheitsqualität von einigen zentralen Abstellanlagen deutlich erhöht wird. "Wir sind bekanntlich gegen Video-Überwachung im Öffentlichen Raum", so Behiye Uca, "aber wenn ganz gezielt Abstellanlagen so überwacht werden, fänden wir das einen lohnenswerten Versuch."

Hier die Sachdarstellung der Verwaltung:

Die im Antrag angeführte Kriminalitätserhebung des Verbraucherportals "Geld.de" wird hinsichtlich der Fahrraddiebstähle für das Stadtgebiet seitens der Polizei in Celle bestätigt. Die Anzahl der Falle hat sich vom Jahr 2008 bis zum Jahr 2010 von 874 auf 959 erhöht Die Häufigkeitszahl, d.h. Straftaten x 100 000 / Einwohner ist von 1228 auf 1361 gestiegen Gleichzeitig hat sich auch die Aufklärungsquote von 8,35 im Jahr 2008 auf 13,56 im Jahr 2010 verbessert. Fahrraddiebstahlbrennpunkte zeigen sich - mit saisonalen Schwankungen - immer wieder im Stadtgebiet Celles (z.B. Stechbahn/Markt/Thaerplatz/Bahnhof/77er Straße/Arno-Schmidt-Platz).

Seitens der Polizeiinspektion Celle wird dagegen unter dem Motto "Stopp den Fahrraddiebstahl" seit 2009 gezielt mit unterschiedlichen Maßnahmen sowohl repressiv als auch präventiv vorgegangen. Insoweit wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der AG Fahrrad der Stadt Celle bereits einige gemeinsame Aktionen durchgeführt wurden Die Vorgehensweisen haben sich bewahrt und werden optimiert fortgesetzt.

Aus polizeilicher Sicht würden u.a. qualitativ anspruchsvolle Fahrradabstellanlagen (bewacht und unbewacht/inklusive Hinweistafeln usw.) erheblich zur Reduzierung der Fahrraddiebstähle beitragen.

Wer will, hätte die Möglichkeit sein Fahrrad sicher abzustellen. Das Angebot des sicheren Fahrradparkens könnte somit nicht nur zur Stärkung des Sicherheitsempfindens der Bevölkerung, sondern auch zur Förderung der Fahrradnutzung führen. Eine Intensivierung der Vernetzung der Beteiligten hinsichtlich der Abstimmungen von Maßnahmen und vor allem die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger sind dabei nicht unerheblich.

Allen Beteiligten in der AG Fahrrad - bestehend aus Vertretern des ADFC, der Polizeiinspektion Celle, des Straßenbaulastträgers und der Straßenverkehrsbehörde ist es ein Anliegen, die Stadt Celle als attraktive und sichere Fahrradstadt weiter zu entwickeln. Dazu gehören selbstverständlich auch sichere Fahrradabstellplätze.

Die AG wird sich besonders dem Thema der qualitativ anspruchsvollen Fahrradabstellanlagen im Rahmen der haushaltsrechtlichen Möglichkeiten widmen und zu gegebener Zeit dem Ausschuss berichten.

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Die Cellesche Zeitung berichtete am 22.06.2013 unter der Überschrift