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In der Kreistagsitzung am 10.03.2022 wurde der Antrag der Fraktion Die GRÜNEN, Die PARTEI und DIE LINKE (Das Klimabündnis im Kreistag) eingebracht. Reinhard Rohde (DIE LINKE) hielt dazu folgende Rede:

Die Mobilitätswende stellt uns vor eine große Herausforderung. Denn diese Wende kann nicht darin bestehen, einfach Verbrennungsmotoren durch CO2-freie Antriebe zu ersetzen. Wir müssen möglichst vielen Menschen den Umstieg auf den ÖPNV oder das Fahrrad ermöglichen. Und das nicht irgendwann, sondern in diesem Jahrzehnt. Und ja – wir wissen, dass das bei uns schwerer ist als in städtischen Ballungsgebieten.

Wir müssen dafür deshalb schon mit dem nächsten Nahverkehrsplan Möglichkeitsräume eröffnen.

Unseres Erachten sollten wir dafür vor allem den Berufsverkehr in den Blick nehmen.

Selbstverständlich meinen wir im allgemeinen zu wissen, warum der ÖPNV nicht genutzt wird. Es sind z.B. die im Vergleich zum PKW längeren Fahrtzeiten oder auch die höheren Kosten. Aber genau wissen wir es eben nicht.

Darauf zielt ab, was sich „zielgruppenspezifisches Mobilitätsmanagement“ nennt. Es geht darum herauszufinden, mit welchen Änderungen und Maßnahmen der Umstieg auf Fahrrad oder ÖPNV im ganz konkreten Fall attraktiver werden kann. Das erfahren wir am Besten direkt von den Menschen, die es betrifft.
Die Kreisverwaltung ist ein großer Betrieb und bietet die Möglichkeit, gewissermaßen bei uns selbst anzufangen.

Wir wünschen uns, dass die Verwaltung bis zur Ausschussbehandlung schon ermittelt hat, ob eine solche Mobilitätsanalyse ohne Unterstützung von außen durchgeführt werden kann oder ob für eine solche Befragung ein externes Büro eingeschaltet werden muss.

Und nach der Auswertung – oder sogar parallel – sollte es unser Anliegen sein, weitere große Betriebe, z.B. das Allgemeine Krankenhaus, für derartige Befragungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.

In einem sind wir uns ja einig: Es kann beim nächsten Nahverkehrsplan nicht darum gehen, mehr Busse leer oder halbleer durch die Gegend fahren zu lassen. Sondern es muss darum gehen, mit gezielten Maßnahmen Potenziale auszuschöpfen und an tatsächlichen Bedürfnissen ausgerichtete Angebote zu machen.

CelleHeute berichtete so: https://www.celleheute.de/post/warum-nutzen-erwachsene-den-%C3%B6ffentlichen-nahverkehr-nicht