Drucken

Behiye Uca (Die Linke) zur Bundestagswahl:

"Gespaltene Gesellschaft, gespaltenes Wahlergebnis"

Dass man sich bei den Celler Linken ein etwas besseres Ergebnis gewünscht hätte, gibt die Wahlkreiskandidatin der Partei, Behiye Uca, unumwunden zu. Trotzdem zieht sie für ihre Partei ein positives Fazit: "Einschätzungen ergeben sich ja sinnvollerweise nur im Vergleich. Und da können wir festhalten: Bundesweit sind wir erstmals die drittstärkste Kraft. Und im Vergleich zur für uns sehr schlechten Landtagswahl im Winter haben wir auch in Celle deutlich an Boden und Zustimmung durch die Wählerinnen und Wähler gewonnen."

Bei den Zweitstimmen erreichte DIE LINKE im Wahlkreis Celle-Uelzen 7069 (4,5 %), im gesamten Landkreis Celle 4332 (4,3 %) und in der Stadt Celle 1906 Stimmen (5,0 %). Ucas Wahlanalyse hebt weiter darauf ab, dass ihre Partei damit im Vergleich zu den Verlusten der Bundespartei besser dasteht: "Bundesweit haben wir gegenüber 2009 3,3 %-Punkte verloren, in der Stadt Celle sind es dagegen nur 1,9 %-Punkte."

Wichtiger aber erscheint Behiye Uca, dass sich gegenüber der letzten Landtagswahl für ihre Partei wieder fast eine Verdoppelung der Stimmen ergeben hat: "Wir sind wieder raus aus dem Tief. Bundesweit hat das aus meiner Sicht damit zu tun, ...

dass wir ein kompaktes Programm für den sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft vorgelegt haben. Und in der Politik vor Ort werden wir in gemeinsamen Ratsfraktion mit dem BSG als kritischer Faktor wahrgenommen."

 

Der Landeslistenplatz 7, auf dem Behiye Uca stand, reicht für den Einzug in den Bundestag nicht aus. Doch das nimmt sie gelassen: "Ich hätte mich gern auch im Bundestag für soziale Gerechtigkeit eingesetzt. Jetzt hat dann wieder die Kommunalpolitik Priorität."

Bei der Bewertung des Bundestagswahlergebnisses ist Behiye Uca vorsichtig: "Eine sozial gespaltene Gesellschaft hat ein gespaltenes Wahlergebnis gebracht. Es ist schade, dass das Potenzial einer möglichen rot-rot-grünen Koalition nicht genutzt werden kann. Wenn SPD und Grüne künftig tatsächlich eine andere Politik wollen, kommen sie an uns nicht mehr vorbei."