Oliver Müller: „Auch Verwaltung und Rat müssen sich diesem Thema stellen“

Die aktuelle Untersuchung der Bertelsmannstiftung Armutsfolgen für Kinder und Jugendliche zeigt auf, wie gravierend das Problem der Kinderarmut in Deutschland ist. In der Stadt Celle liegt sie laut Bertelsmann-Stiftung bei 24,7 % der Kinder (2013) und damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 15,0 %. Gleiches gilt mit 17,8 % auch für die sogenannte Jugendarmut.

Oliver Müller, Vorsitzender der Ratsfraktion Die Linke/BSG: „Jedes vierte Kind lebt bei uns in der Stadt in einem Haushalt mit massiven finanziellen Problemen. Und das gilt dann auch für jeden sechsten Jugendlichen. Es handelt sich also um ein massives Problem, von dem Politik und Öffentlichkeit kaum Notiz nehmen.“ Müllers Bündnis Soziale Gerechtigkeit hat sich deshalb in seinem Kommunalwahlprogramm vorgenommen, dagegen etwas zu tun: „Wir wollen, dass in einem ersten Schritt die Gleichstellungsbeauftragte mal die Fakten für Celle zusammenträgt. Wie ist die Situation und welche lokalen Teilhabeangebote gibt es schon? Aber wir wollen in einem solchen Bericht dann auch lesen, welche vorbildhaften Projekte es in anderen Städten gibt.“

Eines der größten Probleme dürfte im beruflichen Wiedereinstieg von Alleinerziehenden liegen. Oliver Müller regt deshalb einen Runden Tisch an, der sich mit lokalen Lösungsmöglichkeiten befasst: „Die Stadt sollte ein Netzwerk initiieren mit  Betroffenen, mit Institutionen wie der Agentur für Arbeit und  Schulen, mit Gewerkschaften und Vertretern der Arbeitgeber. Wenn die Betroffenen und die Akteure mehr voneinander wissen, lassen sich vielleicht kleine Pakete schnüren, die Wege aus der Armut öffnen.“

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