Linke/BSG will Bibliothekskürzung kippen

Behiye Uca: „Eigentlich muss nicht gekürzt, sondern aufgestockt werden“

In der Ratssitzung zum Haushalt 2014 will die Fraktion Die Linke/BSG die Rücknahme des beabsichtigten Kürzung beim Beschaffungsetat der Stadtbibliothek erwirken. Für die Fraktion erklärte Behiye Uca, dass dies auch in krassem Widerspruch zu der Neujustierung der herausragenden Fachziele stehe: „Wer die Sicherung von kommunalen Strukturen für lebenslanges Lernen anstrebt, wie es dort heißt, kann nicht bei der Bibliothek den Rotstift ansetzen.“

Auch rein fachlich sei es völlig falsch, gerade bei den Neubeschaffungen zu sparen. Das Interesse der Nutzerinnen und Nutzer richte sich wie auch in einer Buchhandlung vor allem auf die Neuerscheinungen. Und da haben nach Auffassung der Fraktion Die Linke/BSG schon die Haushaltssperren der beiden letzten Jahre großen Schaden angerichtet. Von der angesehenen SWR-Bestenliste fänden sich z.B. von den Top 10 des Monats Juli/August 2013 gerade einmal zwei Empfehlungen im Bestand, ...

von der Septemberliste sind es drei Titel. Behiye Uca: „So macht man eine attraktive Bibliothek kaputt.“ Sie sieht deshalb insbesondere auch die Interessen von Schülerinnen und Schülern sowie einkommensschwächeren Bevölkerungsschichten massiv beeinträchtigt.

 

Wer jetzt als Scheinalternative mit einer Schließung der Zweigstelle am Lauensteinplatz drohe, habe im übrigen nach Auffassung von Behiye Uca, nichts vom sozialen Charakter einer Bibliothek verstanden: „Angesichts des Schulschwerpunkts in diesem Stadtteil dürfte auch hier eher eine Aufwertung anstehen statt einer Schließungsdrohung.“

Der Fraktionsvorsitzende Oliver Müller verweist weiter darauf, dass es bundesweit anerkannte Standards für die Qualität des Angebots gebe. Danach müssten erstens pro Einwohner zwei Medien zur Verfügung gestellt werden und zweitens sollten jährlich 10 Prozent des Medienangebots erneuert werden. Müller: „Die Fachverbände gehen bei einem Durchschnittspreis von 17 Euro je Neuerwerbung damit von einem Etatbedarf von 3,40 Euro je Einwohner aus. Und das heißt nach Adam Riese, dass für Celle nicht 50.000 Euro für die Ersatzbeschaffung anzusetzen wären, sondern mehr als das Vierfache, nämlich 231.000 Euro.“

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Hier der Antrag zum download