Kosten laufen aus dem Ruder

1,7 Millionen für einen Platz, der von den Bürger:innen angenommen wird?

Bei der geplanten Umgestaltung des Brandplatzes sind die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Die ursprüngliche Kostenschätzung hatte Baukosten von rund 1,18 Mio. € ergeben. Bei der Ausschreibung ergab sich eine Baukostensumme 1,696 Mio. €. Die Verwaltung will die Baumaßnahmen jetzt neu ausschreiben. Dagegen richtet sich der Antrag der neu gebildeten Gruppe "Gruppe für Nachhaltigkeit und Vielfalt", zu der auch Die Linke und Zukunft Celle gehören. Hier der Antrag mit Begründung im Wortlaut:
Der Rat der Stadt Celle beschießt in seiner Sitzung am 09. Dezember 2021 im Zusammenhang mit den geplanten Umbaumaßnahmen des Brandplatzes folgende Antragspunkte:
1) Sofortiger Planungs- und Ausführungsstopp sämtlicher Maßnahmen.
2) Überplanung des bisherigen Entwurfs unter Berücksichtigung eines mit Bürgerinnen, Anwohnerinnen und der Politik abgestimmten, transparenten Prozesses, der auch die zukünftige Nutzung regelt.
3) Detaillierte Darstellung der Kosten und Förderungen.
Begründung;
Die Situation auf und um den Brandplatz hat sich in den vergangenen zwei Jahren deutlich verändert und damit verbunden die Anforderungen an eine nachhaltige Planung.
Auch Dank der teilweise neu angesiedelten Gastronomie ist er zu einem Ort der Begegnung geworden, wo Menschen gerne verweilen. Im zurückliegenden Sommer geschah dieses auch deutlich nach Ladenschluss wochentags. Die Celler*innen haben sich den Platz erobert. Es herrscht das Narrativ, dass keine grundlegende Umgestaltung des Brandplatzes mehr gewünscht wird, so wurde es z.B. auf dem Brandplatzfest 2021, aber auch in Leserbriefen zum Ausdruck gebracht.
Waren die Wünsche der Bürgerinnen 2017 ausschlaggebend für die Planungen, so muss jenen Veränderungen auch nun Rechnung getragen werden und der Prozess erneut beginnen.
Eine Versetzung des Pipenpostens wurde mehrheitlich im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen vom 01.07.2021 abgelehnt und eine Anpassung der Planung eingefordert. Diesen Empfehlungen folgte der Verwaltungsrat in seiner Sitzung vom 13.07.2021 aufgrund der vom Oberbürgermeister und der Verwaltung prognostizierten Kostensteigerung nicht. Denn diese würden bei einer Überarbeitung der Pläne und der damit verbundenen zeitlichen Verzögerungen eintreten. Die nunmehr Vervierfachung der ursprünglichen geplanten Kosten sowie die oben beschriebenen Veränderungen machen eine Vollbremsung und ein Zurücksetzen auf Start unumgänglich.
Eine weitere Ausschreibung auf Grundlage der bisherigen Planungen ist somit obsolet.
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Hier ein Linkl zu der Info-Broschüre über die geplante Umgestaltung: