RASSISMUS TÖTET

Hinsehen - eingreifen - Mensch sein!

lautet das Motto der Demonstration am 21. Juni 2014 in Eschede. Anlass der Demonstration und Kundgebung war, dass lange Jahre auf dem Hof des NPD'lers Joachim Nahtz Sonnwendfeiern von Neonazis stattfanden. Dieses Jahr stellte das veranstaltenede Bündnis fest: "Inzwischen können wir mit Freude feststellen, dass unser Widerstand erfolgreich ist: seit Sommer 2013 fanden keine großen Nazitreffen mehr in Eschede auf dem Hof von Joachim Nahtz statt. Dennoch wollen wir dieses Jahr wieder eine Kundgebung dort durchführen – es ist uns wichtig nicht locker zu lassen und deutlich zu zeigen, dass wir wachsam darauf achten, was auf dem Hof passiert. Dadurch, dass wir uns nicht direkt Nazis entgegen stellen müssen, nutzen wir diesmal die Gelegenheit, uns mit dem Thema Flüchtlinge und Rassismus in all seinen Facetten zu beschäftigen. Rassismus ist der Kern der Neonazi-Ideologie – aber leider auch in der gesellschaftlichen Mitte zuhause."

Auf der Kundgebung war für viele Teilnehmer*innen beeindruckend der Auszug aus der szenischen Lesung „Unser Herz schlägt auf Lampedusa“ - auf dieses Projekt weisen wir deshalb ausdrücklich hin, hier der Link zur Website von http://www.lampedusa-hannover.de/. Für den Niedersächsischen Flüchtlingsrat kritisierte Horst-Peter Ludwigs eindringlich die europäische und nationale Abwehrpolitik gegenüber Flüchtlingen. U.a. warf er dem Bundesinnenministerium ein gigantisches Inhaftierungsprogramm gegenüber Asylbewerber*innen zu planen. Denn nach einem Gesetzentwurf sollen Flüchtlinge künftig leichter in Haft genommen werden können. Möglich wäre dies den Plänen nach beispielsweise, ... wenn jemand „unter Umgehung einer Grenzkontrolle eingereist ist“, falsche Angaben über seine Identität oder seinen Reiseweg macht oder „sich verborgen hat, um sich der polizeilichen Kontrolle zu entziehen“. Ludwigs warnte davor, dass genau eine solche Politik gewissermaßen Wasser auf den Mühlen des Rassismus sei. Vehement setzte er sich dafür ein, Flüchtlingspolitik daran zu orientieren, dass die Würde des M3enschen unantastbar sei.

Der in Celle lebende und aus dem Kosovo geflohene Schritsteller Bekim Morina trug aus seinem Lyrikband "Etwas besseres als den Tod" das Gedicht "Erklärungsversuch für meine noch ungeborenen Kinder" vor.