Klimaschutz: Endlich in die Puschen kommen
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COVID-19 Todesfälle im Landkreis Celle
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Antworten auf eine Anfrage von Behiye Uca (Die Linke) in der Kreistagssituzung am 22.12.2020
Frage 1:
Seit Beginn der Pandemie im März 2020 sind – Stand heute – im Landkreis Celle 20 Menschen an COVID-19 verstorben. Wie lauten hierzu die einzelnen Angaben zu Geburtsjahr und Geschlecht? In welchen Monaten geschahen diese Sterbefälle?
Antwort:
Verstorbene Menschen seit Beginn der Pandemie im März 2020 bis 21.12.2020, 10 Uhr:
Geschlecht | Geburtsjahr | Alter | Sterbedatum |
männlich | 1923 | 97 | 20.12.2020 |
weiblich | 1937 | 83 | 14.12.2020 |
männlich | 1935 | 85 | 13.12.2020 |
männlich | 1933 | 87 | 13.12.2020 |
weiblich | 1927 | 93 | 08.12.2020 |
männlich | 1930 | 90 | 06.12.2020 |
weiblich | 1936 | 84 | 03.12.2020 |
männlich | 1948 | 72 | 01.12.2020 |
männlich | 1954 | 66 | 24.10.2020 |
weiblich | 1936 | 84 | 17.10.2020 |
männlich | 1951 | 69 | 04.10.2020 |
männlich | 1960 | 59 | 12.06.2020 |
männlich | 1932 | 88 | 01.06.2020 |
männlich | 1961 | 59 | 17.05.2020 |
männlich | 1947 | 72 | 06.05.2020 |
männlich | 1929 | 90 | 06.05.2020 |
männlich | 1925 | 94 | 02.05.2020 |
weiblich | 1927 | 92 | 28.04.2020 |
männlich | 1925 | 94 | 24.04.2020 |
weiblich | 1931 | 88 | 22.04.2020 |
weiblich | 1937 | 82 |
07.04.2020 |
männlich | 1946 | 73 | 03.04.2020 |
männlich | 1933 | 86 | 03.04.2020 |
männlich | 1934 | 85 | 02.04.2020 |
weiblich | 1985 | 84 | 02.04.2020 |
männlich | 1937 | 82 | 02.04.2020 |
Seit Beginn der Pandemie sind 8 Frauen und 18 Männer, mithin 26 Personen aus dem Landkreis Celle verstorben, die mit dem Coronavirus infiziert waren.
Frage 2:
Wie lauten die gleichen Angaben für alle bisher im AKH wegen COVID-19 hospitalisierten Patientinnen und Patienten?
Antwort:
Die Ermittlung von Geburtsjahr und Geschlecht aller im Landkreis Celle seit Beginn der CoronaPandemie im Verlaufe ihrer Corona-Infektion hospitalisierten Menschen wäre mit einem erheblichen Aufwand erbunden, der derzeit nicht geleistet werden kann. Die Hospitalisierung kann zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten der Infektion und für ganz unterschiedliche Dauer erfolgt sein. Sie kann auch aus Gründen, die keinen Bezug zur Infektion haben, erfolgt sein. So wurde und wird die Infektion nicht selten bei Aufnahme im Krankenhaus, die aus ganz anderem Grunde als aufgrund des Verdachtes auf eine Corona-Infektion erfolgt ist, beispielsweise bei Aufnahme zur Durchführung einer (geplanten) Operation, festgestellt (Zufallsbefund). Hinzu kommen Personen, die im Krankenhaus falsch-positiv getestet worden sind, mithin aufwändig aus der Auflistung herausgenommen werden müssten.
Gotische Halle - "[k]ein Konzept, welches diskussionswürdig ist"
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Zur Ratssitzung am 17.09.2020 gibt es seitens der Verwaltung eine Vorlage mit den Antworten auf unsere Anfrage - hier zur Info:
Die Stellungnahme der Verwaltung lautet wie folgt:
1.) Ist es richtig, dass der Nutzungsvertrag zwischen dem Land Niedersachsen und der Stadt Celle über die Gotische Halle im Celler Schloss demnächst ausläuft?
Nein, es gibt keinen Nutzungsvertrag zwischen dem Land Niedersachsen und der Stadt Celle über die Gotische Halle. Sie ist in der Gesamtheit der angemieteten Flächen enthalten.
2.) Ist es richtig, dass die bisherige Nutzung für Kunstausstellungen (insbesondere Gegenwartskunst) in einem Folgevertrag nicht mehr im Mittelpunkt steht?
Demzufolge gibt es auch keinen Folgevertrag.
3.) Wenn dem so ist: Von wem geht das Interesse aus, dass die Gotische Halle einer anderen Nutzung zugeführt werden soll?
Das Land investiert weiterhin in das Celler Schloss. Das staatliche Baumanagement möchte nun das denkmalverträgliche Nutzungskonzept fortschreiben mit den Zielen Brandschutz und Barrierefreiheit und ist mit entsprechenden Überlegungen auf die Stadt Celle zugegangen. Die Gotische Halle steht für das Land im Fokus, weil sie durch den Einbau des neuen Fahrstuhls barrierefrei zu erreichen ist.
4.) Teilt die Verwaltung die Auffassung, dass die Gotische Halle in den vergangenen Jahren ein unverzichtbarer Ort für die Ausstellungen von Gegenwartskunst geworden ist?
Die Gotische Halle ist vor allem durch die Verortung im Schloss mit dessen hoher Besucherfrequenz ein beliebter Ausstellungsort. Ein etwaiger Tausch innerhalb des Schlosses würde der Attraktivität des Standortes keinen Abbruch tun.
5.) Wie soll die künftige Nutzung der Gotischen Halle aussehen?
Über die künftige Nutzung der Gotischen Halle wird derzeit nachgedacht. Es gibt noch kein fertiges Konzept. Sinnvoll und im Sinne der Schlossbesucher/innen wäre eine zentrale Stelle, die alle Kunden (Theater, Museum, Schlossführungen, Hochzeiten etc.) bedient und damit die Unübersichtlichkeit auflöst.
6.) Falls die Absicht besteht, die Gotische Halle nicht mehr für Ausstellungen zur Verfügung zu stellen, bitten wir um die Beantwortung der Frage: Welche adäquaten Alternativen sieht die Verwaltung?
Wir diskutieren momentan mit den Vorständen von BKK und Kunstverein eine Verlegung in den Raum, der aktuell die Ausstellung zur Geschichte des Schlosses, den Museumsshop und die Kassen enthält. Dies muss jedoch im Kontext weiterer Raumkonzepte gesehen werden, über die nicht ohne Abstimmung mit dem Land entschieden werden kann.
7.) Warum hat die Verwaltung diese gravierenden Veränderungen in der Celler Kulturlandschaft bisher mit dem Rat nicht kommuniziert?
Weder seitens des Landes noch in Folge von der Stadt gibt es derzeit ein Konzept, welches diskussionswürdig ist. Zeit- und Kostenrahmen stehen somit ebenfalls nicht fest.
Interview mit Dr. Nigge zu "Fahrradstadt Celle"
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Wer sich für das Interview durch den VCD interessiert - hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=uhROJ1DMx-Q
Online-Seminar "Autofreie Innenstadt Celle"
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Kleinvieh macht auch Mist
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Baumpatenschaften
Außergewöhnlich schnell ging mal die Bearbeitung unseres Antrags zu Baumpatenschaften. Die Verwaltung aber meinte: alles bestens im Celler Land. Hier der Protokollauszug vom 02.07.2020:
"Stadtbaurat Kinder und Herr Hanssen berichten, dass Patenschaften in Celle seit langem übernommen werden, und zwar mit einem deutlich geringeren bürokratischen Aufwand als in Hildesheim, wobei ein Aufwandsersatz allerdings ausgeschlossen ist. Auch ohne eine Vereinbarung freut sich die Verwaltung über jede Bürgerin und jeden Bürger, die bereit sind, bei der Pflege mitzuhelfen und z. B. Bäume oder auch Grünanlagen vor ihrer Haustür zu wässern.
Frau Schrader lobt die Verwaltung für die positive Haltung zu den Baumpatenschaften.
Herr Müller schlägt vor, mehr für Baumpatenschaften, z.B. über das Internet, zu werben. Stadtbaurat Kinder stimmt dem Vorschlag zu.
Der Ausschuss befürwortet einstimmig folgenden Beschlussvorschlag:
Eine gesonderte Satzung mit einer Aufwandsentschädigung für die Übernahme von Baumpatenschaften ist nicht erforderlich, weil bereits seit langem in Celle die gut funktionierende Patenschaftsvereinbarung etabliert ist. Der Antrag ist inhaltlich behandelt und formal erledigt."
Eben haben wir mal geschaut, ob sechs Wochewn später schon ein Hinweis auf der Website der Stadt zu finden ist - leider Nein.
Nicht einmal eine Woche nach der Fachausschussitzung beklagte übrigens Fachdienstleiter Jens Hanssen in der Celleschen Zeitung, dass der Klimawandel beim Baumbestand immer mehr Opfer fordere (d.h. im Kern: die langen Trockenphasen).
***
Bekanntmachungen auch im Internet
Auf den Hinweis eines Bürgers hatten wir bantragt, dass bekannt,machungen und Veröffentlichungen auch immer im Internet der Stadt Celle veröffentlicht werden. Das uwrde ann auf der Ratssitzung am 09.07.2020 so beschlossen. Der neue § 5 der Hauptsatzung leutet:
"1) Satzungen und Verordnungen der Stadt Celle werden, soweit durch Rechtsvorschrift nichts anderes bestimmt ist, im Amtsblatt für den Landkreis Celle verkündet.
(2) Öffentliche Bekanntmachungen der Stadt Celle nach dem Nds. Kommunalverfassungsgesetz werden im Amtsblatt für den Landkreis Celle vollzogen.
(3) Behördliche Genehmigungen von Flächennutzungsplänen der Stadt Celle werden im Amtsblatt für den Landkreis Celle bekannt gemacht.
(4) Bekanntmachungen nach § 59 Abs. 5 NKomVG erfolgen in der Celleschen Zeitung.
(5) Sämtliche in den Absätzen 1 - 4 bezeichneten Verkündungen und Bekanntmachungen werden zusätzlich auf der Internetseite der Stadt Celle unter www.celle.de bereitgestellt."
revista #101
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Links/BSG will Umstellung des städtischen Fuhrparks
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Oliver Müller: "Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge auf den Weg bringen"
Die Ratsfraktion Die Linke/BSG will, dass die Stadt ihren Fuhrpark schrittweise umstellt auf im Betrieb emissionsfreie Fahrzeuge.
Fraktionschef Oliver Müller: "Zur Vorbereitung dieses Beschlusses hätten wir gern mal eine Auflistung des Fuhrparks, auch der städtischen Gesellschaften und Betriebe. Auf der Basis soll die Verwaltung dann einen Vorschlag machen, was wo und wann sinnvoll ersetzt werden kann."
Müller ist klar, dass bei Spezialfahrzeugen in vielen Fällen noch keine gleichwertigen Fahrzeuge zur Verfügung stehen oder unverhältnismäßig hohe Kosten gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bestehen. Insgesamt aber sollte die Verwaltung hier vorbildlich vorangehen. Und, so Müller weiter: "Wenn bei der Frage der Beschaffungskosten in Wirtschaftlichkeitsberechnungen auch die Betriebs- und Unterhaltskosten sowie die Lebensdauer der Fahrzeuge eingehen, kann dies unterm Strich vielleicht sogar den Haushalt entlasten."
Linke/BSG will Mobilitätsanalyse
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Oliver Müller: "Wer kommt wie zur Arbeit?"
Für die im Rahmen der Klimaschutzziele erforderlichen Verkehrswende ist es erforderlich, den nicht-motorisierten Individualverkehr wie auch den ÖPNV zu stärken. Dazu kann es sinnvoll sein zu erfahren, warum dies aktuell nicht genutzt wird - bzw. auch warum der nicht-motorisierte Individualverkehr wie auch den ÖPNV genutzt werden. Die Ratsfraktion Die Linke/BSG macht deshalb jetzt den Vorschlag, modellhaft die Verwaltung mit der Durchführung einer Mobilitätsanalyse zu beauftragen.
Dabei geht es um die Frage, welche Verkehrsmittel die Beschäftigten der Stadtverwaltung für den Weg zur Arbeit nutzen. Auf Basis der Auswertung einer Datengrundlage, die z.B. durch Online-Befragung erstellt werden kann, könnten verkehrstechnische Problemfelder hinsichtlich der Nicht-Nutzung von ÖPNV bzw. Fahrrad identifiziert werden.
Oliver Müller, Vorsitzender der Ratsfraktion, meint: "Wir brauchen Handlungsempfehlungen auch hinsichtlich des nächsten Nahverkehrsplans des Landkreises. Je nachdem, wie wertvoll die Ergebnisse einer solchen modellhaften Analyse sind, könnten dann in einem zweiten Schritt gemeinsam mit dem Landkreis ähnliche Untersuchungen für die Altstadt als Einkaufszentrum, aber auch große Betriebe wie Baker, Lobetal, Krankenhaus usw. gemacht werden."
Linke/BSG fordert Leerstandskataster
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Oliver Müller: "Wichtig für die Stadtentwicklung"
Da sage noch jemand, dass Anfragen an den Rat nichts bringen. Die Fraktion Die Linke/BSG hat jetzt beantragt, dass die Stadt ein Leerstands- und Baulückenkataster einrichten soll. Den Anstoß dazu hatte eine Bürgerin gegeben, die in ihrer Frage darauf hinwies, dass es derartiges in der Stadt Celle nicht gibt.
Oliver Müller, Vorsitzender der Fraktion Die Linke/BSG: "Laut Stadtbaurat Kinder arbeitet die Verwaltung zwar mit einem Innenentwicklungskataster, aber für die Fläche gibt es das nicht." Ein Leerstandskataster gibt Auskunft über räumliche Häufungen von bestehenden Wohn- und Gewerbeleerständen, über Innenentwicklungspotenziale oder drohende Leerstände. Müller: "Beim Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen gibt es ein entsprechendes Projekt für Kommunen." (siehe Baulücken- und Leerstandskataster)
Für die Stadtentwicklungsplanung dürfte dies Müllers Auffassung nach ein sehr nützliches Instrument werden. Die erfassten Daten wären allerdings nicht öffentlich verfügbar, sondern nur zum verwaltungsinternen Gebrauch.
Kommerz statt Kunst? Was passiert mit der Gotischen Halle?
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Ratsfraktion die Linke/BSG will Antworten von der Verwaltung
In der Celler Kunstszene scheint es einige Unruhe darum zu geben: Die Gotische Halle im Celle Schloss soll künftig nicht mehr für Ausstellungen zur Verfügung stehen.
Oliver Müller von der Fraktion Die Linke/BSG meint: „Ich hätte das ja gern von der Verwaltung gehört, aber inzwischen ist man bei manchen Themen nach einem Marktbesuch besser informiert.“ Seine Information geht dahin, dass der Nutzungsvertrag zwischen Land Niedersachsen und der Stadt ausläuft und geändert werden soll. Für die Kunstszene erwächst daraus eine mittlere Katastrophe, denn Ausstellungen soll es dort künftig nicht mehr geben. Oliver Müller Müller kritisiert: „Die Gotische Halle hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Ort für Gegenwartskunst entwickelt, den nicht nur Kunstverein und BBK schätzen, sondern vor allem die vielen Menschen, die die Ausstellungen besuchen. Ein adäquater alternativer Ort soll dem Vernehmen nach von der Verwaltung bisher nicht genannt worden sein.“
Und was soll künftig die Gotische Halle füllen? Oliver Müller: „Bei meinem Gang über den Markt hörte ich, dass die Kasse des Residenzmuseums da hinein soll, ein Shop mit regionalen Produkten oder auch die gerade verlegte Theaterkasse.“ Wenn dem so sei, frage er sich schon, ob da nicht der Rat eingebunden werden müsse.
Die Fraktion Die Linke/BSG hat jedenfalls erst einmal zur nächsten Ratssitzung einen kleinen Fragenkatalog vorgelegt.
***
Anfrage nach § 16 der GO des Rates der Stadt Celle zur Sitzung am 17.09.2020
Betr. Gotische Halle
1.) Ist es richtig, dass der Nutzungsvertrag zwischen dem Land Niedersachsen und der Stadt Celle über die Gotische Halle im Celler Schloss demnächst ausläuft?
2.) Ist es richtig, dass die bisherige Nutzung für Kunstausstellungen (insbesondere Gegenwartskunst) in einem Folgevertrag nicht mehr im Mittelpunkt steht?
3.) Wenn dem so ist: Von wem geht das Interesse aus, dass die Gotische Halle einer anderen Nutzung zugeführt werden soll?
4.) Teilt die Verwaltung die Auffassung, dass die Gotische Halle in den vergangenen Jahren ein unverzichtbarer Ort für die Ausstellungen von Gegenwartskunst geworden ist?
5.) Wie soll die künftige Nutzung der Gotischen Halle aussehen?
6.) Falls die Absicht besteht, die Gotische Halle nicht mehr für Ausstellungen zur Verfügung zu stellen, bitten wir um die Beantwortung der Frage: Welche adäquaten Alternativen sieht die Verwaltung?
7.) Warum hat die Verwaltung diese gravierende Veränderung in der Celler Kulturlandschaft bisher mit dem Rat nicht kommuniziert?
Die Linke/BSG will, dass die Verwaltung zu Potte kommt
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Klimarelevanz von Beschlussvorlagen
Ende November 2019 hatte der Rat in einen umfassende Resolution zu Klimafragen beschlossen. Darin enthalten war der Auftrag an die Verwaltung, in den Beschlussvorlagen künftig auch die Klimawirkungen auszuweisen. Da das beis heute nicht passiert ist, hat die Ratsfraktion Die Linke/BSG mit einem Antrag nochmal nachgehakt.
Fraktionschef Oliver Müller dazu: "Seit März git es eine sehr praxisnahe Orientierungshilfe vom Deutschen Institut für Urbanistik, wie Beschlussvorlagen oder Anträge schon bei der Erstellung auf "Klimarelevanz" geprüft werden können. Wir wolllen, dass die Verwaltung auf dieser Grundlage - slopp gesagt - mal zu Potte kommt." Die Orientierungshilfe gibt Hinweise, um einerseits negative Auswirkungen der Entscheidungen auf das Klima zu minimieren oder auszugleichen. Andererseits können auch positive Auswirkungen gefördert werden.
Dadurch soll auch den ehrenamtlichen Kommunalpolitikerninnen und Kommunalpolitikern eine gut nachvollziehbare und zugleich sachgerechte Entscheidungsgrundlage geboten werden.
Eigentlich, so Müller, müsse die Verwaltung auf dieser Basis nur einen Vorschlag machen, wer für die Prüfung zuständig sein soll: "Uns scheint auch hier dier Vorschlag der Orientierungshilfe für Celle erstmal am einfachsten, nämlich dass das jeweilige für die Maßnahme zuständige Fachressort auch die Einschätzung für die Klimarelevanz liefert. Und dann müssen wir sehen, ob und wie das optimiert werden kann."
Wie kann man denn einem AfD-Antrag zustimmen?
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Wir haben zuletzt darauf aufmerksam gemacht, dass sich die konservative Seite im Rathaus - also CDU/FDP/Unabhängige und OB Nigge - nicht scheut, sich von der AfD-Ratsfraktion zu Mehrheiten verhelfen zu lassen. Das ist mindestens zweimal passiert, beide Male im Zusammenhang mit der Abgabe von Aufgaben der Jugendhilfe an den Landkreis. Wir sind der Meinung: OB Nigge und die CDU müssen sich eine Mehrheit jenseits der AfD verschaffen, ansonsten können wir ihnen mit Fug und Recht vorwerfen, mit der AfD zusammenzuarbeiten. Wie wir das meinen, wurde in der aktuellen Ratssitzung unsererseits deutlich gemacht.
Die Fraktion Die Linke/BSG hat einem Antrag der AfD zugestimmt. Warum das kein Skandal ist, begründete Rede von Oliver Müller, Vorsitzender der Fraktion Die Linke/BSG, in seiner Rede zum Tagesordnungspunkt "Ö 9 Antrag der AfD-Fraktion "Live-Übertragungen der öffentlichen Rats- und Fachausschusssitzungen im Internet inkl. Speicherung auf der Homepage der Stadt Celle zum nachträglichen Aufruf":
"Wir werden diesem Antrag zustimmen, obwohl er von der AfD kommt. Ich will Ihnen aber mal deutlich machen, warum das geht - ohne dass wir dadurch mit der AfD "zusammenarbeiten".
Wir vor 8 Jahren folgendes beantragt: [Zitat]
"Der öffentliche Teil der Ratssitzungen soll ab 01.01.2012 als Live-Übertragung im Internet der Stadt Celle für die Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein. (Nach Möglichkeit ist auch eine zeitversetzte Aufzeichnung zu ermöglichen.) Parallel zur Übertragung sollten die sich auf die Tagesordnung beziehenden öffentlichen Verwaltungsvorlagen einsehbar sein." (siehe hier)
Das ist aber gar nicht mal entscheidend. Entscheidend ist folgendes:
Nach dem Abstimmungsergebnis im Verwaltungsausschuss wissen wir, dass es auch ohne die Stimmen der AfD eine Mehrheit für den jetzt im Rat abzustimmenden Gegenstand gibt. Also: es ist völlig egal, ob die AfD dem zustimmt.
Warum ist das wichtig?
Die meisten Parteien hier im Rat haben Parteibeschlüsse, die eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließen. Wir haben hier trotzdem schon erlebt, dass die CDU und der Oberbürgermeister für ihre Vorschläge nur deshalb eine Mehrheit bekommen haben, weil die AfD diese mit ihren Stimmen hergestellt hat.
Also: Es ist egal, wie die AfD-Fraktion stimmt, wenn es ohne ihre Stimmen eine Mehrheit für einen Antrag gibt."
"Vermissen Sie nicht selbst ein Konzept?"
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In der Einwohner*innen-Fragestunde bei der Ratssitzung am 09.07.2020 kam von Claudia Fornaschon zur Sprache, dass die Stadt Celle ohne Rahmenkonzept zur Wohnraumversorgung operiert und für Planungen wichtige Leerstands- und Brachflächenkataster zu fehlen scheinen. - Und an die Ratsmitglieder gewandt fragte sie:
"Werte Ratsmitglieder, als gewählte Vertreter der Bürger ist es Ihre Aufgabe die Verwaltung zu steuern und zu kontrollieren. Gfs. sind Vorschläge der Verwaltung zu hinterfragen oder durch Hinweise zu verbessern . Die enorme Anzahl an Baumfällungen für Neubaumaßnahmen, der Neu-Flächenverbrauch ohne Verwendung von Bestandsbauten, das Durchwinken jeglicher Bebauungspläne ohne ein gesamtstädtisches Konzept lassen hinterfragen, wie die Vision für diese Stadt aussieht und wer sie prägt. Vermissen Sie nicht selbst ein Konzept?"
Oliver Müller, Vorsitzender der Fraktion Die Linke/BSG antwortete darauf wie folgt:
"Sehr geehrte Frau Fornaschon,
auf Ihre Frage will ich seitens der Fraktion Die Linke/BSG gern antworten.
Unter Oberbürgermeister Mende war im Jahr 2016 ein soghgenanntes Marketingkonzept „Celle als Wohnstandort / Positionierung als attraktiver Lebensmittelpunkt“. Schwerpunkt sollten danach Mietimmobilien sein für Paare oder Einzelpersonen in der zweiten Lebenshälfte sowie junge Paare, die in Celle leben und außerhalb arbeiten.
Bei der Frage "Neubaugebiete" war das Konzept äußerst zurückhaltend und empfahl, jungen Familien die Vorteile von Häusern aus dem Bestand nahezubringen. Zu letzterem haben wir mal das Konzept "Jung kauft alt" vorgeschlagen, was aber keine Mehrheit fand.
Ohne dass dieses Konzept von einem anderen ersatzt worden wäre, macht die Stadt seit drei Jahren das Gegenteil, also: Baugebiete ausweisen ohne Ende.
Wir sind - glaube ich - die einzige Fraktion, die das immer grundsätzlich in Frage stellt.
Allerdings - und auch das gehört zur Wahrheit: Dr. Nigge ist mit dem Wahlversprechen angetreten, Baugebiete zu schaffen. Ein Konzept, dass dabei ökologische Fragen - wie zum Beispiel die Versiegelung - erörtert, gibt es nicht. Oder anders gesagt: Das Konzept besteht darin, dass es dafür stabile Mehrheiten im Rat gibt.
Im übrigen können wir nur alles bestätigen, was Sie an Kritik anmerken."
Und hier ein Link zur Einwohner*innen-Frage:
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