Haushaltssicherungskonzept
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- Geschrieben von DIE LINKE/BSG Fraktion
Info#20121228
Zum Abstimmungsverhalten der Fraktion Die Linke/BSG
Durch die Kritik des Kindergarten-StadtElternrats Celle (KSE) an den beabsichtigten Erhöhungen bei den Kita-Gebühren (CZ vom 28.12.2012) kann der Eindruck entstehen, alle Ratsfraktionen hätten hier zugestimmt. Dem ist nicht so: Als einzige Fraktion hat Die Linke/BSG gegen diese Position im Haushaltssicherungskonzept (HSK) gestimmt. Grund: Es gibt aus Sicht der Fraktion andere Möglichkeiten zur Einnahmeverbesserung (wie der beschlossenen Gewerbsteuererhöhung) oder Ausgabenreduzierung (wie Verringerung der Zinsbelastung durch Stopp des Nordwall/Neumarkt-Projekts).
Auch zu anderen Punkten des HSK hat die Fraktion eine Gegenposition bezogen; einzelnen:
- Reduktion um sechs Ratsmandate und zwei Beigeordnete ab 2016;
- Abschaffung der Ortsräte;
- Kürzung der Zuschüsse an kulturelle Vereine und Verbände;
- Kürzung der Zuschüsse Schüleraustausch.
In all diesen Punkten war die Fraktion (manchmal mit einzelnen Abgeordneten anderer Fraktionen) dagegen.
Auch keine Zustimmung gab es bei dem Punkt, die „Neuverhandlungen mit dem Ziel einer Kostenreduzierung“ bezüglich des Methadonprojekts am Harburger Berg in das HSK aufzunehmen. Es spricht zwar aus Sicht der Fraktion nichts gegen eine Neuverhandlung, nur gehört dies nicht in das HSK.
Fazit: Haushaltspolitik ist nie alternativlos; es geht immer darum, unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse gegeneinander abzuwägen. Und das kann eben auch bedeuten: Verzicht auf haushaltsbelastende Großprojekte, um die Kultur- und Sozialarbeit so lebendig und vielfältig zu erhalten, wie sie momentan ist.
Bargeld statt Gutscheine
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- Geschrieben von DIE LINKE/BSG Fraktion
PM#20121226
Schluss mit der Gutscheinpraxis
Behiye Uca: "Der Weg ist endlich frei"
Seit Einführung des Asylbewerberleistungsgesetzes (AsylbLG) im Jahr 1993 erhalten Flüchtlinge den größten Teil ihrer Leistungen in Gutscheinform. Damit ist es unmöglich, z.B. Medikamente in Apotheken, Busfahrscheine in Bussen, Briefmarken oder ein Eis in der Eisdiele zu erwerben. Jetzt hat ein Beschluss des Sozialgerichts Hildesheim diese Praxis in Frage gestellt und auch das Niedersächsische Innenministerium hat sich von seinem Standpunkt zurückgezogen, dass diese Praxis unabdingbar sei, und den Kommunen freigestellt, wie sie verfahren wollen. Vor diesem Hintergrund hat die Fraktion Die Linke/BSG im Stadtrat den Antrag gestellt, die Leistungen nach dem AsylbLG zum nächst möglichen Zeitpunkt in bar auszuzahlen oder auf das Konto der Berechtigten zu überweisen.
Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion, Behiye Uca, meint: "Jetzt ist der Weg frei für die Absachaffung des Gutscheinsystems in Niedersachsen und die Stadt Celle sollte schnellstmöglich dem Beispiel der Stadt Göttingen folgen und die unwürdige Praxis beenden." Ihre Fraktion, aber auch die Fration von Bündnis '90/Die Grünen hätten diese Praxis in der Vergangenheit immer wieder erfolglos kritisiert. Doch jetzt könnten sich weder die Verwaltung noch die anderen Ratfraktionen weiter auf formale Gründe zurückziehen: "Es geht um das Grundrecht auf Wahrung der Menschenwürde, die aus unserer Sicht in Niedersachsen viel zu lange verletzt wurde, wie auch das Bundesverfassungsgericht es hinsichtlich des soziokulturellen Existenzminimums für Flüchtlinge eindeutig festgeschrieben hat."
Batman
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- Geschrieben von DIE LINKE/BSG Fraktion
Info#20121221
Städtefreundschaft mit Batman
Behiye Uca: Anerkennung der Wurzeln der Celler Kurdinnen und Kurden
In der letzten Sitzung des Jahres beriet der Celle Stadtrat die "Städtefreundschaft Celle - Batman". Behiye Uca (Die Linke) hielt dazu folgende Rede:
Ich freue mich, dass wir heute eine Städtefreundschaft zu Batman auf den Weg bringen. Es ist nicht ganz das, wofür sich über 1000 Celler Bürgerinnen und Bürger mit einer Unterschriftensammlung ausgesprochen haben. Denn die wollten eine Städtepartnerschaft. Aber – ich kann verstehen, dass dies zur Zeit nicht einfach zu realisieren ist. Zum einen angesichts der Haushaltssituation der Stadt, zum anderen aber auch wegen der diplomatischen Hintergründe.
Trotzdem: Es ist ein erster Schritt, und es ist vor allen Dingen ein wichtiges Symbol für die größte in Celle lebende Migrantengruppe, die kurdischstämmigen Ezidinnen und Eziden.
Wir haben in Celle in den letzten Jahren – endlich und beiderseitig – zu einer positiven Sicht auf unser Zusammenleben in dieser Stadt gefunden. Ich denke, dass ein Ausdruck davon auch ist, dass ich hier als erste gewählte Vertreterin aus den Reihen der Kurdinnen und Kurden sprechen kann.
Haushaltsrede
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- Geschrieben von DIE LINKE/BSG Fraktion
Info#20121221
Oliver Müller – Haushaltsrede 2013
„Die Kalorienbomben weglassen“
In seiner Haushaltsrede machte Oliver Müller (BSG) für die Fraktion "Die Linke/BSG" deutlich, warum sie dem vorliegenden Haushalt 2013 nicht zustimmt. In seinem Fazit verglich er die Sparanstrengungen der Fraktionen mit dem Versuch übergewichtiger Menschen abzunehmen: Jeder aber wisse, dass dies nicht gelinge, wenn nur mal hier und da auf ein bisschen Fett verzichtet würde. Gelingen kann es nur mit einer Ernährungsumstellung und dem Verzicht auf Kalorienbomben. Eine „gesunde Ernährung“ heißt „bio“ und „regional“, was ein bisschen mehr kostet – deshalb müsse man die Einnahmesituation verbessern. Daneben aber gehe es nicht ohne den Verzicht auf Kalorienbomben, denn die dadurch entstehenden Pfunde wieder herunterzuhungern gelinge fast nie.
Er kritisierte vor diesem Hintergrund insbesondere falsche Diätpläne wie Privatisierung oder Kürzungen bei Kultur und Sozialem. Und er wies auf das Suchtpotential „falscher Ernährung“ hin, wie sie durch die Logik der Fördertöpfe in Gang gehalten werde. „Man nimmt etwas Geld in die Hand – und bekommt gaaanz viel Geld dazugeschenkt.“ Nur: Die Schulden würden so eben trotzdem wachsen.
Zu den Privatisierungsvorschlägen, die ja nicht nur von Seiten der CDU/FDP kamen, sondern auch von SPD und WG, sagte Müller: „Wenn diese Leistungen durch Dritte wahrgenommen werden, gibt es naturgemäß jemanden der zusätzlich daran verdienen will. Und das kann er nur, wenn er entweder Leistungen kürzt – was man im Zweifel auch selbst könnte – oder aber bei den Personalkosten spart. - Oder aber es gibt steuerliche »Vorteile« solch einer Konstruktion. Aber Steuern sparen heißt ganz klar eines: Dieses Geld fehlt der Gesellschaft.“
Seine Fraktion habe sehr früh Lösungsansätze zum Haushaltsplan vorgeschlagen:
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